Im modernen (Musik)theater sind aufwendige Requisiten oft verpönt, der Vorwurf wird gemacht, sie lenken vom Wesentlichen ab (vom Text, von der Handlung...) und erhaschen bloss die
Aufmerksamkeit des Publikums.
Genau das ist unsere Absicht gewesen, um unser Publikum in Altersheimen immer wieder neu zu überraschen.
Kostüme und Requisiten sollen sehr gezielt eingesetzt werden, um Assoziationen zu wecken, die Fantasie anzuregen oder einfach um mit bunter Abwechslung jene Menschen anzusprechen, die dem
akustischen Verlauf nicht mehr vollständig folgen können.
Die Handpuppen haben sich als Glücksgriff erwiesen, da sie eine echte Interaktion ermöglichen - während persönliche Berührungen problematisch sein können, ist es keine Form eines Übergriffs, wenn eine Handpuppe auf einen Menschen zukommt. Der Wunsch, das flauschige Tierchen zu streicheln schafft sofort Nähe und Unbefangenheit.
Aus künstlerischer Seite schaffen wir für klassische Musik manchmal etwas mehr Ernsthaftigkeit, indem wir grosse Aktionen bzw. die Requisiten für ein paar Minuten weglassen. Damit wird das Signal
gesetzt, dass hier die Musik allein genügt.
Danach geht das Spiel ansatzlos weiter, ohne dass der Respekt vor künstlerischen Leistungen darunter leidet.